"Kuscheliges aus Oberf ranken
Warme Gemütlichkeit für kalte Tage
Vor vielen Jahren kam er mit Frau und Kind aus Schlesien nach Kulmbach. Inzwischen hat
Bogdan Hollert dort sein Geschäft mit Handgefertigtem etabliert: Bei ihm gibt es unter
anderem Hausschuhe aus bayerischen Merino-Lammfellen.
Es ist Herbst! Wir rüsten uns gegen das Frösteln, kuscheln uns in dicke Pullis und weiche Decken. Die gemütlichen Tage daheim beginnen. Dafür sorgt Bogdan Hollert aus Kulmbach, denn er ist der Fellmann. Bei ihm gibt es Decken, Kissen, Felle, aber auch Hausschuhe, Kleidung und Möbelstücke. Alle haben eins gemeinsam: Felle und Wolle stammen von bayerischen Schäfereien. Sie besitzen null Prozent Plastik und 100 Prozent Natur, sind ökologisch gegerbt und werden von Hand weiterverarbeitet.
Fotos: Geuthner / Glücksblatt Zeitung / Nr.49 7 Dezember 2021
Aus der Not eine Tugend
33 Jahre ist es her, als Bogdan mit seiner Frau Jolanta, der kleinen Tochter und einer Reisetasche nach Kulmbach kam. ,,Wir waren jung, mutig und voller Ideen", sagt er rückblickend. Da es mit der erhofften Försterstelle nicht klappte, musste sich der Familienvater etwas einfallen lassen. Er kaufte einen Anhänger und fuhr zu bayerischen Schäfereien, um Felle als Abfallprodukt einzusammeln. ,,So entstand mein Spitzname, denn zur Begrüßung hieß es: Ach, der Fellmann ist wieder da", erzählt er und lacht. Damals lief der Verkauf der Felle schleppend, denn in den Laden verirrte sich kaum einer. Deshalb wagte Jolanta Hollert einen neuen Weg und verkaufte im Jahr 2.000 Naturlammfellprodukte 33 Jahre ist es her, als Bogdan mit seiner Frau Jolanta, der kleinen Tochter und einer Reisetasche nach Kulmbach kam. ,,Wir waren jung, mutig und voller Ideen", sagt er rückblickend. Da es mit der
erhofften Försterstelle nicht klappte, musste sich der Familienvater etwas einfallen lassen. Er kaufte einen Anhänger und fuhr zu bayerischen Schäfereien, um Felle als Abfallprodukt einzusammeln. ,,So entstand mein Spitzname, denn zur Begrüßung hieß es: Ach, der Fellmann ist wieder da", erzählt er und lacht. Damals lief der Verkauf der Felle schleppend, denn in den Laden verirrte sich kaum einer. Deshalb wagte Jolanta Hollert einen neuen Weg und verkaufte im Jahr 2.000 Naturlammfellprodukte auf dem Coburger Weihnachtsmarkt. Ab dann ging es Schlag auf Schlag: Der Verkauf lief, die Produktion von Kleidungsstücken begann und auch der Onlinehandel startete. ,,Ich weiß noch, wie unsicher wir beim Verkauf unserer ersten Jacke bei eBay waren. Wir konnten uns nicht vorstellen, dass ein Kunde für nicht anprobierte Kleidung zahlt", so Bogdan. Und dann wurde zufällig 2014 auch noch ein Haus für das neue Geschäft in guter Lage gefunden. Inzwischen gibt es neben dem Laden über 1.400 Quadratmeter Lagerfläche für Rohware und angefertigte Produkte. Doch das reicht nicht mehr aus, gerade wird angebaut. Da Bogdan stets vor Kreativität sprudelt, hat er ganz frisch ein neues Produkt ins Sortiment aufgenommen: Es handelt sich um einen Stuhl, bei dem Sitzfläche und Rückenteil mit kuscheligem Lammfell überzogen sind. Darauf ruht er sich nicht aus, er hat noch weitere Ideen: Schon bald sollen Sneakers - außen mit cooler Optik und innen mit warmen Fell - das Sortiment erweitern.
Im Winter besonders beliebt
Zur kalten Jahreszeit sind warme Hausschuhe gefragt. Die Hollert-Auswahl ist groß: In allen erdenklichen Farben und Formen gibt es je nach Geschmack Sandalen, Halbschuhe oder auch höher geschnittene. Alle bestehen aus 100 Prozent bayerischen Merino-Lammfellen, sind atmungsaktiv und schmutzabweisend. Da sich im Herbst und Winter das Leben mehr nach drinnen verlagert, wollen wir es nicht nur warm, sondern auch hübsch und kuschelig. Dafür hat Jolanta einen Tipp: ,,Details wie Kissen machen die Wohnungsofort gemütlich".
■ Autor: Anne Geuthner
Glücksblatt Zeitung / Nr.49 7 Dezember 2021